Chemische und Biologische Evolution von N-haltigen Biomolekülen, im Besonderen von Chlorophyll, Porphyrin, Pyrrol und deren Vorstufen

Porphyrine bilden als Grundstrukturen von Hämoglobin, Chlorophyll und Cobalamin eine wichtige biochemische Molekülgruppe ohne die Leben, wie wir es kennen, unmöglich wäre. Der Aufbau aus vier Pyrroleinheiten mit den nach innen gerichteten Stickstoffatomen ermöglicht die Bindung von Metallionen. Sie sind für Reaktionen des Energiehaushalts wie die Photosynthese und die Respiration unerlässlich und fungieren zudem als prosthetische Gruppen verschiedener Enzyme. Hans Fischer widmete seine Arbeiten der Erforschung und Synthese dieser Verbindungen und erhielt 1930 dafür den

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Chemische Evolution der Flavine. Klein aber unabdingbar: Warum Methylgruppen am Isoalloxazinring der Flavine so wichtig sind?

Riboflavin und natürliche Flavinanaloga wie F420, F0, Roseoflavin – sie alle tragen Substitutionsgruppen am C7 und/oder C8 Atom des Isoalloxazin-Ringsystems. Wir haben gezeigt, dass 7- oder 8-Monodesmethyriboflavin, nicht aber 7,8-Didesmethylriboflavin, das Riboflavin in einer E. coli Riboflavinmutante ersetzen konnten. Also, das Vorhandensein von mindestens einer Methylgruppe am Isoalloxazinchromophor erscheint für bestimmte Funktion(en) von Flavinen in E. coli absolut essentiell. Um solche kritischen Punkte im Funktionsnetzwerk von E. coli zu identifizieren wurde ein adaptiver Evolutionsversuch mit

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Charakterisierung von HAD-Phosphatasen mittels massenspektrometrischer Analysen von Knock-out Mutanten aus Bacillus subtilis | Prof. Dr. Markus Fischer und Dr. Boris Illarionov

Bei Bacillus subtilis handelt es sich um einen grampositiven, stäbchenförmigen Endosporenbildner. Das Bakterium dient in der Industrie als Produktionsorganismus für diverse Substanzen, unter anderem für die Produktion von Riboflavin. Im Biosyntheseweg von Riboflavin gibt es einen Reaktionsschritt (Dephosphorylierung von 5-Amino-6(D)-ribitylamino(1H,3H)pyrimidindion-5‘-phosphat) für den noch vor wenigen Jahren kein zuständiges Enzym bekannt war. Durch Vorarbeiten an der HAMBURG SCHOOL OF FOOD SCIENCE wurde festgestellt, dass Mitglieder der s.g. HAD-Superfamilie in der Lage sind diesen Schritt zu katalysieren,

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Charakterisierung von HAD-Phosphatasen mittels massenspektrometrischer Analysen von Knock-out Mutanten aus Bacillus subtilis | Prof. Dr. Markus Fischer und Dr. Boris Illarionov

Bei Bacillus subtilis handelt es sich um einen grampostiven, stäbchenförmigen Endosporenbildner. Das Bakterium dient in der Industrie als Produktionsorganismus für diverse Substanzen, unter anderem für die Produktion von Riboflavin. Im Biosyntheseweg von Riboflavin gibt es einen Reaktionsschritt (Dephosphorylierung von 5-Amino-6(D)-ribitylamino(1H,3H)pyrimidindion-5‘-phosphat) für den noch vor wenigen Jahren kein zuständiges Enzym bekannt war. Durch Vorarbeiten an der HAMBURG SCHOOL OF FOOD SCIENCE wurde festgestellt, dass Mitglieder der s.g. HAD-Superfamilie in der Lage sind diesen Schritt zu katalysieren,

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IspDF aus Helicobacter pylori: Die Mevalonat-unabhängige Terpenbiosynthese als Wirkungsort neuer Medikamente | Prof. Dr. Markus Fischer und Dr. Boris Illarionov

Helicobacter pylori ist ein pathogenes Bakterium, das sich in der Magenschleimhaut des Menschen ansiedeln und dadurch schwere Erkrankungen wie eine chronische Gastritis oder Magenkarzinome auslösen kann. Ungefähr 50% der Weltbevölkerung sind mit H. pylori infiziert. Eine effektive Vorbeugungsmaßnahme gegen von H. pylori verursachten Krankheiten ist s.g. Eradikationstherapie bei der das Bakterium unter Einsatz unterschiedlicher Antibiotika ausgerottet wird. Die Anzahl von antibiotikaresistenten H. pylori-Isolaten steigt aber jedes Jahr weltweit, weswegen Weltgesundheitsorganisation es 2017 als High-Priority-Target für

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Strukturelle und biochemische Untersuchungen der Dipeptidase GliJ aus der Gliotoxinbiosynthese | Dr. Eva Huber

Aspergillus fumigatus ist ein weit verbreiteter filamentöser Schimmelpilz, dessen Sporen ubiquitär in der Luft vorkommen und täglich über die Atmung aufgenommen werden. Während das Immunsystem gesunder Menschen in der Lage ist diese abzutöten, keimen sie bei immunsupprimierten Personen häufig in der Lunge aus. Die Hyphen und das Myzel des Pilzes verbreiten sich schließlich im ganzen Körper. Dieses als invasive Aspergillose bezeichnete Krankheitsbild führt bei bis zu 90 % der Patienten zum Tode. Einer der Virulenzfaktoren

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Synthese substituierter Pyrrole via katalytische N- und C­–H-Alkylierung: Anwendung der „Borrowing Hydrogen“ und „HOT-CAT“ Strategien | Prof. Dr. Lukas Hintermann

Synthesen substituierter Heterocyclen erfolgten klassisch vor allem durch Kondensationsreaktionen. In den vergangenen Jahren sind Kreuzkupplungen zunehmend wichtig geworden, wobei auch C–H-Bindungen in den zugrunde liegenden Heterocyclen als Angriffspunkte in metallkatalysierten Kupplungsreaktionen dienen („C–H-Transformation“). Eine nachhaltige Form der C–H-Alkylierung verwendet Alkohole als Alkylierungsmittel; sie wurde bisher vor allem an Indolen untersucht (Abb. a, b, c). Diese Reaktionen verlaufen wahrscheinlich via Dehydrierung des Alkohols zum Aldehyd, Kondensation, und Hydrierung des ungesättigten Zwischenprodukts (Abb. d). Weil Wasserstoff erst

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Strukturelle und biochemische Untersuchungen der Dipeptidase GliJ aus der Gliotoxinbiosynthese | Dr. Eva Huber

Aspergillus fumigatus ist ein weit verbreiteter filamentöser Schimmelpilz, dessen Sporen ubiquitär in der Luft vorkommen und täglich über die Atmung aufgenommen werden. Während das Immunsystem gesunder Menschen in der Lage ist diese abzutöten, keimen sie bei immunsupprimierte Personen häufig in der Lunge aus. Die Hyphen und das Myzel des Pilzes verbreiten sich schließlich im ganzen Körper. Dieses als invasive Aspergillose bezeichnetes Krankheitsbild führt bei bis zu 90 % der Patienten zum Tode. Einer der Virulenzfaktoren

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IspDFaus Helicobacter pylori: Die Mevalonat-unabhängige Terpenbiosynthese als Wirkungsort neuer Medikamente | Dr. Boris Illarionov und Prof. Dr. Markus Fischer

Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das sich in der Magenschleimhaut des Menschen ansiedelt und dadurch schwere Erkrankungen wie eine chronische Gastritis oder Magenkarzinome auslösen kann. Dabei sind in Industrieländern ca. 30 % der erwachsenen Bevölkerung mit H. pylori infiziert, in Entwicklungsländer sogar mehr als 50 %. Zur Bekämpfung sind verschiedene Therapiemöglichkeiten mit Antibiotika bekannt, doch ist die Anzahl der resistenten Stämme ansteigend. So sind beispielsweise bereits 32 % der H. pylori Stämme in Südtaiwan gegen

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