Das Flavoprotein Dihydrolipoyldehydrogenase (LpdA) aus E. coli wurde in zweierlei Hinsicht charakterisiert, um die Rolle von Methylgruppen am Isoalloxazin-Rest auf die Funktion vom LpdA-Cofaktor (FAD) zu ermitteln. Erstens wurden neue Einzelmutanten von LpdA mit Hilfe der ortsgerichteten Mutagenese hergestellt. Besondere Aufmerksamkeit hierbei galt den Aminosäuren D164, S165, T166 und D167, die sich in der Nähe der beiden Methylgruppen von FAD befinden. Der Austausch von Aminosäuren wurde so geplant, dass eine polare oder geladene Gruppe am Aminosäuren-Rest entfernt oder eingeführt wurde, ohne dass sich hierbei die Geometrie der Seitenkette des Aminosäurerests im Wesentlichen ändern würde (z. B. S165->C). Ein Teil von diesen Mutanten wurde in Bezug auf ihre enzymkinetischen Eigenschaften charakterisiert. Fast alle getesteten Mutanten sind substantiell langsamer in Bezug auf die Reaktionsgeschwindigkeit geworden als der Wildtyp. Darüber hinaus wurde eine Methode zur Bestimmung des Redoxpotentials der LpdA etabliert und für Redoxpotential-Bestimmung einer Reihe von LpdA-Varianten eingesetzt. Weiterhin wurde eine Methode für die in vivo Beladung von LpdA mit 7,8-Didesmethyl-FAD (ddFAD) entwickelt. Das Ziel war herauszufinden, welche enzym-kinetische und Redox-Unterschiede die vorhandenen LpdA-Varianten aufweisen, wenn sie entweder mit FAD oder ddFAD beladen sind.